VERMARKTUNG VON WILDBRET

Erneut konnte eine gemeinsame Beratung via Webschalte über die Möglichkeiten einer guten und regionalen Vermarktung von Wildbret stattfinden. Wir stehen vor der Herausforderung, dass wir unsere Wälder an die wechselnden klimatischen Bedingungen anpassen müssen. Das heißt in erster Linie weg von der Monokultur hin zu mehr Misch- und Laubwäldern. Um dies über eine natürliche Verjüngung der Wälder zu erreichen, muss unter anderem das Wild strenger bejagt werden. Die erlegten Tiere stellen ein wertvolles biologisches Lebensmittel dar, dementsprechend sollen sie auch als regionales und biologisches Lebensmittel im Einzelhandel angeboten werden.

 Dazu habe ich bereits in einer ersten Runde im vergangenen August mit zentralen Akteur:innen aus dem Barnim gesprochen. Im Nachklang konnten wir so das Thema auf die Agenda bringen und die verschiedenen Akteur:innen konnten in einer gemeinsamen und sehr interessanten Diskussion ihre persönlichen Perspektiven einbringen. Aufgrund der aktuellen Lage, wurde das letzte Treffen mittels einer Videokonferenz durchgeführt (weiter unten können Sie einsehen, welche Akteur:innen teilgenommen haben).

In der erneuten Runde wurden die Problemlagen genauer offengelegt. Um das Wildbret regional vermarkten zu können, müssen wir uns vielen Hürden stellen. Dank der Eberswalde Wurst GmbH sind wir zum Glück in der hervorragenden Position, dass wir genügend Schlachtkapazitäten hätten. Entscheidend wird nun aber sein, wie wir ausreichend gekühlte Annahmestellen schaffen, bei denen die Jäger:innen das erlegte Wildbret abgeben können. Auch der saisonale Absatz spielt eine große Rolle. Häufig wird Wild nur an Feiertagen nachgefragt, demnach stellt sich auch die Frage, wie das Wild gut beworben und wo es im Anschluss auch verkauft werden kann. Ebenso nimmt die afrikanische Schweinepest einen Einfluss auf die geplante Vermarktung. Trotz der Problemlagen wollen wir gemeinsam eine Lösung finden. Ich bin sehr optimistisch, dass wir dieses Vorhaben umsetzen können, da sich sehr kompetente und engagierte Akteur:innen zusammengefunden haben. Das nächste Treffen wird voraussichtlich im April 2021 stattfinden. Dann sollen die Ergebnisse einer vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Brandenburg in Auftrag gegebenen Marktstrukturanalyse vorliegen. Auf Grundlage dieser werden wir versuchen weitere Hürden zu überspringen und einer Lösung näher zu kommen.

Ich freue mich deshalb sehr, dass das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) angekündigt hat, eine eigene Stelle für die Vermarktung von Wildbret im Rahmen der Evaluierung des Landesforstes zu schaffen.

Liste der Gäste:
Richard Bloch (Bereich Landrat – Landkreis Barnim)
Matthias Graf von Schwerin (ÖJV Brandenburg-Berlin )
Sebastian Kühn (Geschäftsführer Vertrieb und Marketing EWG Eberswalde Wurst GmbH) 
Hanka Mittelstädt (ProAgro)
Torsten Pelikan (Globus Naturkost Eberswalde)
Claus Quahl (Jagdverband Eberswalde)
Peter Schubert (MLUK – Marktstrukturverbesserung)
Jörg Stendel (Jagdverband Bernau)
Michael Walter (MLUK – Bereich Jagd/Wildbret)
Daniela Wegener (Innovations- und Gründerzentrum GmbH Eberswalde/ WITO Barnim)