Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
nach teilweise sehr heißen, teilweise regnerisch-kühlen Sommertagen scheinen uns nun ein paar angenehme Herbsttage bevorzustehen. Für die kommende politische Arbeit kann ich von einem Wechsel in meinem Team berichten: Mein langjähriger, geschätzter Mittarbeiter Johannes Kraushaar stellt sich neuen beruflichen Herausforderungen. Anfang September ist in Folge Wolfgang Haas zu uns gestoßen und wird mich in seiner Funktion als wissenschaftlicher Mitarbeiter unterstützen. Unser Team ist damit wieder komplett und gut aufgestellt für die politischen Herausforderungen der kommenden Zeit.
Landespolitik
Anfang September fand die Informationsreise des Landtagsausschusses für Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz (ALUK), welchem ich angehöre, nach Växjö in Schweden statt. Das eng getaktete Vortragsprogramm der Reise ermöglichte es mir und meinen Kollegen und Kolleginnen, einen Perspektivwechsel zu den Themen zu erfahren, die wir im Ausschuss federführend bearbeiten: Gleich zu Beginn konnte ein Eindruck von den herausragenden Projekten aus dem Bereich Stadtentwicklung und Klimaschutz in der „Holzstadt“ Växjö gewonnen werden. Nachhaltigkeitsfragen und –strategien speziell im Zusammenhang mit klima- und energieeffizienten Holzbauprojekten standen im Zentrum unseres Austauschs mit Angehörigen örtlicher Behörden. Es freute mich, hier Parallelen zu meiner Heimatstadt Eberswalde erkennen zu können: Als „Modellbaustadt Holz“ befindet sich Eberswalde im Rahmen der politisch verfolgten Nachhaltigkeitsstrategie ebenfalls auf einen sehr guten Weg. Im weiteren Verlauf der Reise fanden Gespräche mit der örtlichen Kreisverwaltungsbehörde zum Wolfsmanagement, dem Umgang mit Wolfspopulationen in Schweden, statt. Abschließend informierten wir uns an der örtlichen Linné Universität im Rahmen eines Austauschs mit Prof. Erika Olofsson, Leiterin des Instituts für Forst- und Holzwirtschaft, über die Chancen und Herausforderungen der Waldnutzung. Im Zusammenhang fand eine Waldexkursion zur Besichtigung eines Forschungsprojekts zur Thematik nachhaltige Forstwirtschaft statt. Persönlich empfand ich diese Reise als eine Horizonterweiterung, die wertvolle Informationen und Impulse für meine künftige Arbeit im Ausschuss gegeben hat.
Ende August besuchte ich das Sommerfest des Dachverbandes der Kinder- und Jugendgremien Brandenburg (DKJB) in Falkensee. Der konstruktive Austausch mit jungen Menschen aus 20 Brandenburger Kinder- und Jugendgremien machte mir abermals deutlich, dass der DKJB - neben bereits vorhandenen Strukturen – als enorme Bereicherung sowohl für die Jugendarbeit als auch für die Jugendbeteiligung in Brandenburg agiert. Neben Gespräche über persönliche Belange der Kinder- und Jugendlichen erhielt ich auch interessante Rückmeldungen zur politischen Arbeit. Eine Erfahrung, die mich bestärkt in meiner Auffassung, dass eine frühe Beteiligung von Kinder und Jugendlichen an politischen Prozessen für die Lösung der komplexen Fragen unserer Zeit künftig unumgänglich ist. Ein Eindruck, den ich mit weiteren Abgeordneten auch nachhaltig in die Arbeiten am Kinder- und Jugendgesetzt einbringen konnte.
Während der Plenarsitzung am Freitag, 22.09.23, sprach ich vor den Kolleginnen und Kollegen des Landtages zum Thema Gartenpädagogik an Brandenburger Schulen. Als Vorzeigeprojekt konnte ich dabei das Schulgartenbauprojekt an der Grundschule Bruno-H.-Bürgel benennen. Anbei ein kurzer Auszug aus meiner Rede:
„[…] Entscheidend für eine praktische Gartenpädagogik ist der Betrieb der dazu notwendigen Gartenanlagen. Den Dauerbetrieb solcher Anlagen können jedoch Schulen – schon allein ferienbedingt – nicht leisten. Deswegen gilt es, Netzwerke zu schaffen und zu stärken: Nämlich Kooperationen zu ermöglichen, die die praktische Gartenpädagogik Realität werden lassen: In meinem Wahlkreis wurde vor Kurzem ein Schulgartenprojekt an der Grundschule Bruno-H.-Bürgel initiiert. Für das Konzept zeichnet die Stiftung Waldwelten verantwortlich, die auch die Durchführungsphase begleitet. Unterstützt wird das Vorhaben durch die kommunale Wohnungsbau- und Hausverwaltungs-GmbH sowie den Förderverein der Schule […].“ Dieses Projekt kann sprichwörtlich “Schule machen”!
Wahlkreis
Im Juli besuchte ich gemeinsam mit Dietrich Brandenburg, Stadtverordneter der Stadt Oderberg und Wolfgang Carbon, Besitzer des Rathauses in Oderberg, das Projekt “Bahnhofspioniere” in Prenzlau. Ende 2022 erwarb die Stadt Prenzlau den Bahnhof und überlegte sich ein Nutzungskonzept, das uns Frau Liebher vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Prenzlau sowie der Bürgermeister der Stadt Prenzlau, Hendrik Sommer, ausführlich auseinandersetzten. Das Konzept hatte sein Vorbild im „Haus mit Zukunft” in Angermünde, was aufhorchen ließ. Umgehend meldeten sich zukünftigen „Bahnhofspioniere und –pionierinnen“. Die unsanierten Räumlichkeiten wurden gegen geringe Nutzungspauschale zur Verfügung gestellt und werden nun in Eigenregie individuell gestaltet. Insgesamt ein idealer Raum für Ideen, Projekte und Startups, dessen Konzept auch als Inspiration für das leerstehende Rathaus in Oderberg dienen kann.
Auf meine Anregung hin fand am Montag, den 11.09.23, ein Vernetzungstreffen im Rathaus Oderberg statt. Ziel war es, die grundsätzliche Möglichkeit eines Engagements der HNE Eberswalde (Hochschule für nachhaltige Entwicklung) vor Ort zu besprechen. Die HNE war durch ihren Präsidenten Prof. Dr. Matthias Barth vertreten. Am Gespräch nahmen zudem die Bürgermeisterin von Oderberg, Martina Hähnel, der Besitzer des Rathauses Wolfgang Carbon, und mit Heike Rocher vom Verein Perspektive Oderberg e. V., Liz Erber vom KuNaKu (Haus für Kunst, Natur und Kultur GmbH) und Anke Marquardt vom Binnenschifffahrts-Museum Oderberg e.V. die mit dem Rathaus in Verbindung stehenden, mir bekannten Interessengruppen teil. Nach einleitenden Worten moderierte ich eine kurze Vorstellungsrunde, welche zu einem Überblick über die Belange der Interessensgruppen führte. Prof. Barth bedankte sich für die Initiative und das damit verbundene Kennenlernen potenzieller Kooperationspartner. Dies gebe „ein Gefühl für Möglichkeiten“, so Barth. In Folge zeigte er sich interessiert an Kapazitäten betreffend Räumlichkeiten für Lehre und Unterbringung für eine eventuelle Projektarbeit der HNE vor Ort sowie an Besichtigungsterminen für potenzielle Versuchsflächen. Barth sagte zu, über die aufgenommenen Themen interne Gespräche zu führen und mit den Interessensgruppen in Kontakt zu bleiben. Im Anschluss an diese sehr ergiebige Runde, regte ich ein Folgetreffen zum Jahresende an, um die Entwicklung dieses Gesprächs zur Stadtentwicklung von Oderberg zu evaluieren und die besprochenen Themen weiterzudenken.
Dass Jugendclubs oftmals wahre Kreativwerkstätten für junge Menschen sein können, zeigte sich beim Besuch des Kinder- und Jugendtreff Oderberg im September, den ich zusammen mit Björn Schreiber, Geschäftsführer des Landesfachverbandes Medienbildung Brandenburg e.V. und Martina Hähnel, Bürgermeisterin von Oderberg, unternahm. Die Kinder und Jugendlichen hatten sich nämlich ein besonderes Projekt ausgedacht: Eine eigene Clubzeitung. Unter Anleitung von Projektpartnerin Frau Risse (fragFinn e.V.) machten sich die Kinder begeistert ans Werk. Sie sammelten Ideen für Bilderrätsel, Interviews und Artikel über persönliche Erlebnisse und setzten diese in die Tat um. Sie gaben der Zeitung den Namen KoJoTe und Co. und erfanden ein Maskottchen mit Namen Clubsi. Bis zum Druck der Zeitung wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. So haben weitere interessierte Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, sich am Projekt zu beteiligen. Realisierbar wurde diese schöne Idee durch eine Kooperation des Kinder- und Jugendtreffs Oderberg mit dem Landesfachverband für Medienbildung BB e.V., welcher die Ausstattung und die Projektpartner organisierte.
Zum Auftakt unserer Kampagne “KITA FREI ab 3” besuchte ich die KITA Kleeblatt in Eberswalde. Dabei fand ein Gespräch mit KITA-Leiterin Kerstin Schadow statt. Im Rahmen des Gesprächs konnte ich mich über die Situation vor Ort informieren. Zudem berichtete ich zum aktuellen Stand des Kinder- und Jugendgesetzesentwurfs. Kerstin Schadow erkundigte sich abschließend über Besuchsmöglichkeiten ihrer KITA im Landtag, was für die Kinder ab 5 Jahren umsetzbar sein wird. Ich freue mich auf den Besuch der Kinder!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Hardy Lux